Schenkelhalsfraktur - Oberschenkelhalsbruch

Die Schenkelhalsfraktur (kurz. SHF oder auch Oberschenkelhalsbruch) ist die häufigste Knochenverletzung beim Älteren Menschen. Wie bereits beim anatomischen Grundwissen erwähnt ist für die biomechanische Belastung der Hüfte der Winkel zwischen Schaft und Hals des Oberschenkelknochens (Femur) entscheident.

Dieser beträgt beim Erwachsenen 126° und stellt damit die ideale Stellung der Hüfte dar, sodass die stärksten Knorpelschichten direkt aufeinander stehen. Im Laufe eines Menschenlebens senkt sich der Winkel von ca. 150° (Neugeborenes) auf bis zu 90° ab. Dies hat nicht nur zur Folge, dass die Hüfte nicht mehr optimal im Knorpel gelagert ist, sondern auch, dass der Schenkelhals einer erhöhten Hebelwirkung unterlegen ist. Hinzu kommt, dass im höheren Alter auch die Knochendichte nachlässt (Osteoporose), was einen Bruch bereits bei geringerer Krafteinwirkung (zB. Sturz) wahrscheinlicher werden lässt.

Formen

Unterschieden werden, je nach Lokalisation der Bruchstelle 3 Formen:

Die häufigste Form stellt die mediale Schenkelhalsfraktur dar, bei der der Bruchspalt innerhalb der Kapsel des Hüftgelenks liegt (intrakapsulär). Abhängig vom Winkel der Fraktur können unterschiedliche Therapieformen angewandt werden:

Die Einteilung nach Pauwels orientiert sich am Winkel der Bruchlinie zur Horizontalen:

Therapie

Form I lässt sich oft gut konservativ (also ohne Operation) versorgen, da die Wahrscheinlichkeit, dass sich der Bruch verschiebt sehr gering ist. Die anderen Beiden Formen werden vorwiegend operativ versorgt. Hierbei ist das Alter des Patienten entscheidendes Kriterium. So wird bei jungen Menschen um jeden Preis versucht der Hüftkopf zu erhalten um die Hüfte auch auf lange Sicht ohne künstliche Gelenke versorgt zu lassen. Therapie der Wahl stellen daher Schrauben dar.
Bei älteren Menschen ist dagegen die Heilungstendenz des Knochens vermindert. Hinzu kommt, dass oftmals sowieso schon arthrotischer Verschleiß zu beobachten ist. Daher wird, zur Verminderung der Liegedauer und damit verbundenem Risiko zur Bettlägrigkeit, oft durch Komplettersatz des Gelenks durch eine Totalendoprothese (TEP oder Duokopfprothese) therapiert.